Heilpraktiker helfen – mit einer Stimme für Naturheilkunde und Therapiefreiheit
Täglich besuchen ca. 128.000 Patienten Heilpraktiker und lassen sich behandeln. Es ist müßig zu sagen, dass es gute und weniger gute Heilpraktiker gibt, wie in jedem anderen Beruf auch. Unstrittig ist jedoch, dass dieser Beruf nicht nur gewollt, sondern auch notwendig ist. Die Frage, ob Heilpraktiker eine Daseinsberechtigung haben, ist nicht gegeben – sie ist rein hypothetisch. Heilpraktiker bieten zusätzliche Therapien an, die sehr zeitaufwendig sind und eine exklusive Expertise erfordern. Konkret bedeutet das, dass Therapeuten, die ihre Patienten z.B. mit traditionell chinesischer Medizin behandeln, auch Experten auf diesem Gebiet sind. Sie haben eine jahrelange Ausbildung genossen und bilden sich stets weiter. Das kann man auf viele andere Therapien übertragen: Bioresonanz,
Homöopathie, Phytotherapie, invasive und manuelle Therapien uvm.
Das Patientenwohl liegt jedem Therapeuten am Herzen. Somit sollte auch der Wille des Patienten, einer der Pfeiler in der evidenzbasierten Medizin, berücksichtigt werden. Es sollte jedem selbst überlassen werden, ob er sich von Mitteln, die Hildegard von Bingen oder Stewart Adams (Pharmazeut und Erfinder von Ibuprofen) empfehlen, behandeln lassen möchte. Wichtig ist die Verzahnung von Komplementär- und Schulmedizin, eine integrative Medizin, in der sich Schulmediziner und Heilpraktiker die Kompetenz nicht gegenseitig absprechen, sondern anerkennen. Gegenseitiger Respekt und eine sinnvolle Zusammenarbeit ist das Beste für den Patienten. Die Frage der Patientensicherheit muss dringend behandelt werden, da auch wir, als Heilpraktiker, Lücken der Transparenz sehen und auch unseren Berufsstand schützen müssen. Schamanen, „Heiler“, Esoteriker werden mit Heilpraktikern in einem Atemzug genannt. Das muss strikt getrennt werden. Patienten müssen wissen, in wessen Hände sie sich begeben.
Heilpraktiker durchlaufen eine Ausbildung, die den Lehren der schulmedizinischen Diagnostik (Physiologie, Anatomie, Pathologie) folgen. Die Ausbildung ist jedoch in Teilen unterschiedlich. Dass sie standardisiert werden muss, fordern auch wir, als Heilpraktiker. Die Inhalte der Ausbildung und Prüfungen müssen bundeseinheitlich festgelegt werden. Das ist ein schon längst überfälliger Schritt und wird von unserer Seite sehr begrüßt.
Der BDHN e.V. ist in der Berufspolitik seit einigen Jahren aktiv und versucht sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene die angestrebte Reform mitzugestalten. Im letzten Jahr hat sich das Engagement zusammen mit dem Kooperationsverband BDN e.V. gefestigt und hat zu sehr erfreulichen Entwicklungen geführt. Wir haben den Gesundheitspolitikern die „Initiative für Qualitätssicherung im Heilpraktikerberuf“ (IQHP) vorgestellt. Diese Initiative wurde positiv bewertet und hat die notwendige Kehrtwendung veranlasst. Wir können in Gesprächen das Bild des Heilpraktikers zurechtrücken und ein neues Bewusstsein für die Zukunft schaffen.